"De nich will dieken, mutt wieken"
steht auf dem Hauswappen der Diekmanns auf Hamakari: „Wer nicht deichen will, muss weichen“.
Diekmannshausen, ein kleiner Ort am Jadebusen an der Nordsee, war die Heimat der Diekmanns.
Dort betrieb Gustav Diekmann ein kleines Sägewerk, das eine große Familie mit 12 Kindern kaum ernähren konnte. Sie fassten den Entschluss nach Südwestafrika – heute Namibia – auszuwandern. Der gelernte Tischler, dazu noch Land- und Gastwirt, verstaute Pferdesättel, Handwerkszeug und Geräte für die Landwirtschaft in solide Kisten.
In Begleitung seines ältesten Sohnes, Wilhelm Diekmann, ging es 1907 auf die vierwöchige Seereise nach Swakopmund. Gustav war schon geübter Seereisender als Schiffszimmermann gewesen. Noch ohne Pier oder Landungsbrücke betraten die beiden durchnässt afrikanisches Land, die neue Heimat.
Der beschwerliche Weg nach Norden, dort wo Weideland noch zu erwerben war, begann durch trostlos aussehende Landschaften bis gelbleuchtendes Steppengras – so weit das Auge reicht – die Gemüter aufhellte und beide Perlhühner, Antilopenherden und Kakadus bestaunten.
Schutztruppler, die den neuen Siedlern oft mit Rat und Tat zur Seite standen, gaben Vater Diekmann den Tipp, sich auf eine Farm im Norden zu bewerben: HAMAKARI. Sehr eindrucksvoll war die Beschreibung des Weges dorthin: „Wenn du Montagmorgen das Khan Revier hinter dir hast und hältst dich nach Nordost, dann geht’s immer geradeaus und am Freitag nach links“. Tagesstrecken gaben also die Orientierung an.
Was für ein Anblick bot sich beiden auf den Waterberg und seine Vegetation: Feigenbäume, große Schirmakazien, blühende Mimosen und wogende Wiesen. Mit großer Schaffenskraft entstand auf Hamakari das erste Haus, ein Acker für Mais und Kartoffeln, ein kleiner Gemüsegarten, und 50 Ziegen wurden gekauft. Die Familie war inzwischen nachgezogen und das arbeitsame, entbehrungsreiche Leben auf der Farm nahm seinen Lauf mit Krankheiten – Malaria – und Dürrezeiten.
Das war der Antrieb zum Bau des großen Staudamms mit 80000 kbm Wasser, eine Pionierleistung.
Vom ersten verdienten Geld als Maurer in Otjiwarongo erwarb Wilhelm seine erste Farm am wasserreichen Waterberg.
Zwischen den Weltkriegen wurde zusammen mit seiner jungen Frau Gertrud das Farmland vergrößert, neue Farmen gekauft, Haus und Garten verschönert. Gertrud hatte daran großen Anteil. Sie lernte die Herero-Sprache, übernahm die Buchhaltung des Farmbetriebs, ging auf Jagd und verstand es ein Ochsengespann zu führen. Und dem Ehepaar wurde ein Sohn geboren, Gerd Diekmann.
Die Notzeiten hatten ein Ende. Im Haus gab es bald Telefon und elektrisches Licht, das erste Auto konnte angeschafft werden und mit der Einzäunung der Farmen und der Unterteilung in Kamps vermehrte sich der Viehbestand.
Um alles zu bewirtschaften waren zeitweise über 100 Hereros und Ovambos Mitarbeiter auf den verschiedensten Farmen.
Den 2. Weltkrieg bestand Hamakari unbeschadet – Gertrud erweiterte die Farm – auch wenn der Farmer Wilhelm eine siebenjährige Internierungszeit in Südafrika überstehen musste.
Die Familie wuchs weiter: „Wir bekamen eine besonders liebe Schwiegertochter“ schreibt der Vater in die Familienchronik und in den folgenden Jahren wurden uns sonnige kleine Enkel geschenkt“ Als erstes wurden drei Töchter geboren, dann endlich der ersehnte Stammhalter, auch Wilhelm Diekmann, nach dem Großvater. Ihm folgte noch ein Sohn, Gero.
Wilhelms (jun) Vater, Gerd, verunglückte früh, und die Mutter Gisela, führte mithilfe der Schwiegersöhne und Famverwalter die Farmerei erfolgreich weiter, bis Wilhelm Diekmann jun. die Farmerei 1982, nach abgeschlossenem Landwirtschaftsstudium und Wehrdienst in Südafrika, übernehmen konnte.
Mit Giselas Tod wurde der Komplex aufgeteilt, und jeder der fünf Kinder erhielt einen Teil, wovon Wilhelm den Stammkomplex übernahm und erweiterte.
1986 heiratete Wilhelm – Sabine Diekmann, geb. Freyer – und nach der Tochter Frauke wurden ihnen die drei Söhne, Hartmut, Volker und Wolfgang, geboren.
Unter Wilhelm Diekmann, der heute noch Hamakari erfolgreich leitet, wurden die Interessengebiete ausgeweitet. Hamakari ist heute eine angesehene Jagdfarm mit starkem und artenreichem Wildbestand nebst einem gut geführten Gästebetrieb.
Im Jahre 2008 konnte die Familie Wilhelm Diekmann auf Hamakari auf eine 100-jährige erfolgreiche Farmgeschichte zurückblicken!